»Wer sich ungern Pauschalurteilen anschließt, vielmehr annimmt, dass die Wahrheit selten schwarz-weiß ist, findet in dem handlichen kleinen Format aus der kursbuch.edition eine Reihe guter zusätzlicher Argumente.«
Sabine Adler, Deutschlandfunk Kultur
»In seiner äußerst faktenreichen Darstellung stellt Pötzl fest, dass das Ergebnis der Umwandlung einer „Gefängniswirtschaft“ zu „Freiheit und Markt“ (so der SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi) nach fast 30 Jahren so schlecht auch nicht aussieht.«
Ralf Husemann, Süddeutsche Zeitung
»Aberwitzige Berechnungen, fiktive Vermögen, Illusionen und Verschleierungen das Staatsvermögen der DDR war auf Sand gebaut. Pötzl räumt gründlich mit der Legendenbildung auf, die Treuhand sei eine ausschließlich westliche Einrichtung gewesen, um die DDR zu ruinieren und die Menschen ihrer Arbeitsidentitäten zu berauben. Er liefert Zahlen und Fakten und zeigt, das Desaster war unumgänglich, die Treuhand war überfordert aber ein gegen die Interessen der Menschen der DDR gerichtetes Monster war sie nicht.«
Andreas Wang, Vorsitzender der Sachbuch-Bestenliste
Heute vor 30 Jahren, am 1. März 1990 wurde in der DDR die »Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums« gegründet. Sieben Monate vor der Wiedervereinigung sollte die Treuhand die Umwandlung der ostdeutschen Planwirtschaft in die Bahnen der sozialen Marktwirtschaft lenken. Aber auch 30 Jahre nach dem Mauerfall ist die Treuhand noch immer das Feindbild für viele Ostdeutsche, Sündenbock für ökonomische Fehlentwicklungen und neuerdings auch Erklärungsmuster für das Auftreten von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten. Aber die gefühlten Wahrheiten und Legenden überwuchern oft die historischen Tatsachen, darüber hinaus ist Geschichte selten nur schwarz oder nur weiß. Als einer der Ersten hat der langjährige SPIEGEL-Reporter Norbert F. Pötzl Einsicht in die internen Treuhand-Akten genommen, die jetzt nach und nach ins Bundesarchiv übernommen werden, hat Gespräche mit Betroffenen, Akteuren, Politikern und Wissenschaftlern geführt. Sensibel für persönliche Schicksale rückt er in seinem daraus entstanden Buch Der Treuhand-Komplex auch, sachlich argumentierend, Vorurteile und falsche Behauptungen zurecht. Pötzls Buch ist das erste, das dem Anspruch gerecht wird, dieses vielschichtige Thema anhand der Faktenlage umfassend aufzuarbeiten.
Unermüdlich reist Norbert F. Pötzl seit Erscheinen seines Buches durch die Bundesrepublik, um vor unterschiedlichsten Publika seinen SPIEGEL-Bestseller vorzustellen und so ein faktenbasiertes Narrativ der deutschen Einheit zu schärfen, wie er in seinem Essay im SPIEGEL betont: »Wenn die geforderte Aufarbeitung der Treuhand und ihres Wirkens einen Sinn haben soll, darf die Diskussion nicht in den jahrzehntelangen verfestigten Vorurteilen stecken bleiben und den alten Reflex „Ja, wie wahr!“ auslösen«. Getragen von diesem Ansinnen hat sich Pötzl unzählige Tage im Bundesarchiv eingeschlossen und Hunderte der jetzt zugänglichen Treuhand-Akten ausgewertet. Als einer der gefragtesten Experten zur ehemaligen DDR und zur Treuhand, wurde Norbert Pötzl nicht nur zu diversen Diskussionen und Dokumentationen rund ums Mauerfalljubiläum eingeladen, sondern wird nun auch bei zahlreichen Veranstaltungen während der Leipziger Buchmesse an einer versöhnlichen Geschichte unseres Landes mitschreiben. Die genauen Termine finden Sie im Bereich Besuchen.