Wenn der Januar in seiner grauen Kälte droht, den Schleier der Schwermut über dem Gemüt auszubreiten, hilft der Blick zum Horizont. Dort winkt nicht nur der Frühling an sich, sondern auch unser Frühjahrsprogramm, in dem wir mit Wärme statt Kälte starten:
Der bekannteste Psychoanalytiker des Landes, Wolfgang Schmidbauer, sieht die Gesellschaft auf einen gefährlichen Umgang miteinander zusteuern. In WARMES Denken, KALTES Denken beleuchtet er den Gegensatz zwischen Macht und Empathie: Wenn der Mensch verlernt, seinem Gegenüber einfühlsam zu begegnen, steuern wir auf eine Gesellschaft zu, die nur nach dichotomen Gegensätzen – richtig/falsch, schwarz/weiß, gut/schlecht – kategorisiert, bewertet, handelt. Was nach mehr Eindeutigkeit klingt, ist die Dystopie schlechthin. Erscheint am 24. Februar.
2019 ging als das Protestjahr in die Geschichte ein: Demonstrationen für konsequenten Klimaschutz auf der ganzen Welt, für Frauen in katholischen Ämtern, gegen die Peking-nahe Administration in Hongkong, für oder gegen die französische Rentenreform. Armin Nassehi fragt sich: Was verbindet all diese Proteste? Haben sie eine gemeinsame Form? Wenn ja, welcher Gestalt? In Das große Nein betrachtet der renommierte Soziologe die Eigendynamik des Protests – und sieht auch eine gewisse Tragik am Werk. Unsere Moderne hat die opponierende Meinung so sehr institutionalisiert, dass Nein-Stimmen zwar gehört werden, aber verpuffen müssen. Erscheint am 15. April.
Dass sich das Klima verändert, wird niemand mehr ernstlich bestreiten. Mit welchen Diskursformen wir in ihrer Bekämpfung aber wirklich vorankommen könnten statt im ewigen Klein-Klein des Aktionismus zu verharren, das beleuchtet Kursbuch 202 Donner. Wetter. Klima. Wer redet wie, was, wann und wo mit wem? Was nützen eisige Winde der Negation, Jetstreams der Erzürnung, Monsunregen der Kritik, Orkane des blinden Aktivismus? Erscheint am 01. Juni.
Bevor es Sommer wird, wird es zuerst Frühling, dessen Erwachen nicht erst mit Frank Wedekind zum Moment avancierte, an dem Jugendliche ins Erwachsenenleben eintreten, mit dem Ernst des Lebens konfrontiert werden. Davor waren sie einfach Kinder, diese engelsgleichen Wesen, deren Unbekümmertheit wir beneiden, deren Reinheit wir mythisieren, deren Unmittelbarkeit wir anstreben. Gleichzeitig nehmen wir Kinder selten ernst, belächeln ihre Naivität, lassen sie seltsam weit zurück auf diesem schnellen Weg in die Zukunft, die sie doch aber gestalten sollen. Wie passt das zusammen? Menschenskinder! Kursbuch 201 erscheint am 02. März.
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