Als Ende 20-Jährige erleben wir die erstaunlichsten unfreiwilligen Zuschreibungen: Zur Generation Y sollen wir gehören, hinterfragend bis faul sollen wir deshalb sein und in Sachen Work-Life-Balance vor allem am Life, weniger am Work interessiert sein. Wenn Arbeit, so folgt gleich die nächste Zurechnung, dann müsse es bitteschön etwas Digitales sein, denn als Fast-Digital-Natives konnten wir ja unsere frühe Power-Rangers-Sozialisation schon über mobile Endgeräte erleben. Mit denen, weiter in den Kollektivvorwürfen, daddeln wir durch die U-Bahnen der Metropolen und kennen nichts vom Leben außer dem Gefühl des Unentschlossen-Seins. Ob all das stimmt, eruieren wir ein anderes Mal. Für den Moment fragen wir: Können wir nicht vielleicht aus all dem profitieren? Vielleicht entbindet uns eben jenes ewige Dazwischen-Dasein davon, eine zu leidenschaftlich einseitige Perspektive einzunehmen, gerade wenn es um die Debatte der digitalen Heimat geht. |