Beschreibung
Missionarische Vegetarier, die jedes Schnitzel auf den Prüfstand stellen, militante Veganer, die auch den familiärsten Geburtstagsbrunch zur Zerreißprobe machen, steinzeitliche Paleo-Verfechter, die sich in die vorindustrielle Zeit zurückwünschen, Hardcore-Intervall-Fastende, die der Körpermaschine den Treibstoff verweigern, gerade um sie zu Höchstleistungen anzutreiben: Essen ist schon lange keine körperliche Bedürfnisbefriedigung mehr, sondern gleicht zu Weihnachts- und Religionsfeierlichkeiten aller Art umso mehr Dogmen der Kategorie theologischer Unumstößlichkeit Heilsversprechen inklusive. Kursbuch 204 befragt Überzeugungsesser und Hungerkünstler ohne dabei wissenschaftlichen Tiefgang zu fasten. Kraftfutter für alle, die sich essayistische Omega3-Fettsäuren und hintergründige Ballaststoffe zur Einordnung gegenwärtiger Ernährungsmythen wünschen: Wie hängen Nahrungszufuhr und Psyche zusammen? Worin liegt der Reiz des In-sich-Aufnehmens? Was haben Zivilisierung und Zubereitungsformen miteinander zu tun? Warum muss Essen plötzlich Instagram-tauglich sein lieber noch als magenfreundlich? Und warum nur steht das profane Thema Essen derart im Fokus? Essen fassen!
Mit Beiträgen u.a. von: Gourmetkritiker Jürgen Dollase, Soziologin Eva Barlösius, Kultursemiotikerin Marie Schröer, fiat-panis-Vorstand Andrea Fadani u.v.m.